Besuch der Kultusministerin Schopper am Schulcampus Mutlangen
Die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, Theresa Schopper, besuchte am Mittwochnachmittag den Schulcampus Mutlangen und informierte sich über die örtliche Bildungslandschaft. Der musikalische Auftakt durch den Gemeinschaftschor der Heideschule und der Grundschule Mutlangen sowie der gemeinsame Weg mit den Grundschulkindern zur Mensa verdeutlichten das gemeinschaftliche Bildungsverständnis der Gemeinde.
Zu den geladenen Gästen zählten der Gemeinderat der Gemeinde Mutlangen, Mitglieder des Jugendbeirats, Schulleitungen, Elternvertretung, sowie Lehrerkollegium, die den Besuch der Ministerin zum aktiven Austausch nutzten.
In einer kurzen offiziellen Begrüßung dankten Bürgermeisterin Stephanie Eßwein sowie die Landtagsabgeordneten Martina Häusler und Tim Bückner der Ministerin für ihr Interesse. Bürgermeisterin Eßwein hob hervor, dass das Schulzentrum mit rund 1.300 Schülerinnen und Schülern die breite Vielfalt der Schularten abbildet. Aktuell prägen zentrale Vorhaben wie die Umsetzung des integrierten Quartierskonzepts und die damit verbundene Sanierung und Erweiterung der Hornbergschule die Entwicklung vor Ort. Durch die neue gestaltete Förderrichtlinie kann Mutlangen voraussichtlich von einer Förderquote von bis zu 90 % profitieren, was die Realisierung des Großprojekts erheblich erleichtert bzw. erst ermöglicht. Gleichzeitig wurden Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Digitalisierung und die immer neu aufgelegten Programme des Landes offen angesprochen.
Schulleiter Alexander Richling begrüßte die Ministerin ebenfalls herzlich und stellte die drei vorbereiteten Workshop-Bereiche vor, die in unterschiedlichen Klassenräumen stattfanden. Ziel war es, Frau Schopper einen praxisnahen Einblick in aktuelle Fragestellungen zu geben und eine kritische sowie konstruktive Diskussion zu ermöglichen.
Im ersten Workshop standen der Umgang mit Schülerbewegungen sowie die Entwicklung der Klassengrößen von Klasse 5 bis 9 bzw. 10 im Fokus. Besonders intensiv diskutiert wurde die gesetzlich vorgeschriebene Klassenteilung, die häufig in entscheidende Entwicklungs- und Prüfungsphasen fällt. Der Wunsch nach mehr Handlungsspielraum bei dieser Regelung wurde deutlich formuliert. Schulleiter Richling betonte zudem die Bedeutung der verbindlichen Grundschulempfehlung, da sie den Verwaltungsaufwand bei Schulwechseln erheblich verringern könne.
Im zweiten Klassenzimmer präsentierten die Schulleiter des Franziskus-Gymnasiums, Herr Mehne und Herr Dr. Stollhof, das Konzept der schulübergreifenden Zusammenarbeit auf dem Campus. Gemeinsame AGs, Bigbands und weitere Freizeitangebote sollen den Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern stärken. Auch die Idee eines gegenseitigen Aushelfens von Lehrkräften zur Reduzierung von Unterrichtsausfällen wurde vorgestellt. Da die formale Abrechnung solcher Einsätze bislang kompliziert ist, wünschten sich die Schulleiter flexiblere Regelungen. Zudem regten sie bessere Möglichkeiten zur Nachqualifizierung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern an, um dem Lehrkräftemangel gezielt entgegenzuwirken.
Im dritten Workshop kamen Schülerinnen und Schüler der Hornbergschule und des Franziskus-Gymnasiums zu Wort. Sie sprachen unter anderem über veraltete Wertungstabellen im Sportunterricht, die mögliche Abschaffung von Pflichtfächern wie Musik und Kunst, den Bedarf an klaren Ansprechpersonen bei Mental-Health-Themen sowie über die bestehende Handyregelung. Der offene und direkte Austausch zwischen Schulleitungen, Lehrkräften, Schülern, der Bürgermeisterin und der Ministerin stand dabei klar im Mittelpunkt. Frau Schopper zeigte sich sehr interessiert und wertschätzend, gab Einblicke in ihre politische Arbeit und signalisierte großes Verständnis für die vorgebrachten Anliegen. Die Weiterentwicklung des Schulcampus nahm sie ausdrücklich als wichtige Aufgabe mit.
Der Besuch bot insgesamt wertvolle Einblicke, vielfältige Gesprächsanlässe und verdeutlichte das breite politische Interesse an einer zukunftsorientierten Bildungsentwicklung in Mutlangen.


